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Internationaler Tag des Waldes

Am 21. März findet der Internationale Tag des Waldes statt. Er macht erneut auf die 
Bedeutung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung aufmerksam. Im Zentrum steht in 
diesem Jahr die Innovation.  

Der Wald ist innovativ und hat in der Vergangenheit immer wieder Lösungen gefunden, um 
sich genetisch und in seiner Artzusammensetzung an veränderte Umweltbedingungen 
anzupassen. Doch für viele der Hauptbaumarten gehen die heutigen Klimaveränderungen zu 
schnell. Dazu kommen eingeführte Arten und Pathogene, die bereits geschwächte Bäume 
zusätzlich herausfordern – mit Folgen für die Stabilität und Gesundheit des Waldes, aber 
auch für uns Menschen. 

Denn wir verlangen viel vom Wald. Er soll unsere Gebäude und Strassen vor Naturgefahren 
schützen, den nachwachsenden Rohstoff Holz liefern, CO2 binden und uns unter seinem 
kühlen Blätterdach Erholung auf Spaziergängen bieten. Nicht zuletzt ist er Lebensraum für 
40% der in der Schweiz vorkommenden Arten. Dies sind nur einige von vielen weiteren 
sogenannten Ökosystemleistungen, die der Wald erbringt. Um den Wald in seiner 
Innovationskraft zu unterstützen, bewirtschaften die 250'000 Schweizer Waldbesitzenden 
ihren Wald gezielt und naturnah nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit. 

Innovation bei der Holznutzung 

Forschende haben im Rahmen des Forschungsprogramms «Wald und Klimawandel» des 
Bundesamts für Umwelt (BAFU) und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, 
Schnee und Landschaft (WSL) gezeigt, dass die Schweizer Fichte sich in den letzten 
Jahrtausenden «stark an das Lokalklima ihres Wuchsortes angepasst» hat. Gleichzeitig 
reagiert sie empfindlich auf die steigenden Temperaturen und erträgt Trockenheit im 
Gegensatz zur Tanne schlechter. Ebenso die Buche, welche zusammen mit der Fichte die 
zwei häufigsten Baumarten im Schweizer Wald sind. Der Wald braucht also Unterstützung 
und die Forschung hält dazu innovative Lösungen bereit. Eine Idee ist beispielsweise die 
Pflanzung von Fichten aus wärmeren Wuchsorten in heute noch kühlere Böden. So lasse 
sich mindestens für eine Waldgeneration Zeit herausschlagen, bis sich die Baumart selbst 
angepasst hat. Dazu kommen kontrollierte Testpflanzungen der WSL in der ganzen Schweiz, 
um geeignete Baumarten und Herkünfte für die Anpassung an den Klimawandel zu 
erforschen. 

Innovation durch Forschung ist aber nur die halbe Miete. Die Forstbetriebe und die 
Holzwirtschaft müssen mitziehen, denn mit dem Klimawandel geht eine veränderte 
Zusammensetzung von Wäldern einher: In Bergwäldern, heute geprägt durch Nadelbäume, 
werden zukünftig vermehrt Laubbäume gedeihen. Die Fichte wird aufgrund ihrer 
Empfindlichkeit für Trockenheit anfälliger für Borkenkäferbefall. Auch Holzverarbeitende sind 
gut beraten, vom jetzigen «Brotbaum» Fichte wegzukommen und auf andere Hölzer wie 
etwa die Tanne oder Laubholz zu setzen. 

Innovation bei den Strukturen 

Um Innovationen in der Waldbewirtschaftung zu erleichtern, gilt es, auf der Ebene der 
Forstbetriebe zukunftsfähige Strukturen zu schaffen. Die Schweizer Waldlandschaft ist 
geprägt durch kleinräumige Strukturen. So besitzen die privaten Waldeigentümerinnen und -
eigentümer im Durchschnitt gerade mal rund 1.4 Hektaren Wald (ca. zwei Fussballplätze), 
während die öffentlichen Waldeigentümerinnen und -eigentümer durchschnittlich 250 
Hektaren besitzen. Viele öffentliche Waldeigentümerinnen und -eigentümer haben sich 
deshalb zu grösseren Betriebsstrukturen zusammengeschlossen oder lassen ihren Wald von 
forstlichen Dienstleistern bewirtschaften.  

In den letzten Jahren hat die Anzahl von forstbetrieblichen Kooperationen deutlich 
zugenommen. Eine Analyse des wirtschaftlichen Erfolgs in Abhängigkeit der 
Organisationsform zeigt, dass der Erfolg von Kooperationen sowohl in der 
Waldbewirtschaftung als auch gesamtbetrieblich sichtbar grösser ist als bei Einzelbetrieben. 
Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass die Waldbewirtschaftung in der Schweiz trotz 
vielseitigen Bemühungen noch immer defizitär ist. Die Auswertungen aus dem 
Testbetriebsnetz (TBN), welches WaldSchweiz betreibt, zeigen aber, dass 
Organisationsform und Innovationsfähigkeit einen Einfluss auf die Rentabilität von 
Forstbetrieben haben können. 

Innovation bei den Rahmenbedingungen 

Um den Herausforderungen der Schweizer Waldwirtschaft entgegenzuwirken, hat Ständerat 
und WaldSchweiz-Präsident Daniel Fässler im Jahr 2020 die Motion «Sicherstellung der 
nachhaltigen Pflege und Nutzung des Waldes» eingereicht. Diese sicherte finanzielle 
Beiträge von 25 Millionen Franken pro Jahr über eine Periode von vier Jahren (2020 – 2024), 
und die Kantone haben ihrerseits den gleichen Betrag gesprochen. Das Geld soll der 
Schweizer Waldbewirtschaftung helfen, die durch den Klimawandel verschlechterten 
Rahmenbedingungen und die im Landesforstinventar (LFI) aufgezeigten Defizite in der 
Waldpflege auszugleichen. Diese Gelder sind für die Umsetzung von Innovationen im Wald 
sehr wichtig und auch künftig unabdingbar, soll der Wald seine vielfältigen Leistungen auch 
in Zukunft erbringen können. Mit der Motion «Wald. Rasche Anpassung an den Klimawandel 
ist dringend» von Ständerat Daniel Fässler sollen die finanziellen Beiträge für die Anpassung 
des Waldes an den Klimawandel ab 2025 weitergeführt werden. Die Kantone haben bereits 
grossen Bedarf angemeldet und unterstützen den Vorstoss. Im Dezember 2023 hat die 
kleine Kammer dieser Motion klar zugestimmt, demnächst wird der Nationalrat darüber 
beraten. 

So sichert letztlich das Zusammenspiel von zukunftsorientierten forstwirtschaftlichen 
Strukturen, den Ideen der Forschung und finanziellen Mitteln die Innovation unseres Waldes. 
Sie sind der Schlüssel zu einem gesunden, stabilen und klimafitten Wald der Zukunft. 

Der Internationale Tag des Waldes wurde 1971 von der Ernährungs- und 
Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als Reaktion auf die globale 
Vernichtung des Waldes eingeführt. Er findet traditionell am 21. März (Frühlingsanfang) statt, 
noch bevor die meisten Bäume ihre Knospen austreiben und sich mit ihren Blättern für ein 
neues Jahr wappnen. 

WaldSchweiz

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